Opis: Bergbaumechanik Lehrbuch für bergmännische Lehranstalten Handbuch für den praktischen Bergbau von Dipl.-Ing. J. Maercks Bergschule Bochum Zweite Auflage Mit 521 Textabbildungen Berlin Verlag von Julius Springer 1940 , stan db+ (podniszczona lekko ok³adka zakurzona), str 560, wiele rycin ISBN Vorwort zur zweiten Auflage. Als „Lehrbuch für Mechanik" ist die erste Auflage ihren Pionierweg durch die Bochumer Bergschule gegangen. Jedes Lehrbuch zwingt dem Unterrichtenden einen bestimmten Lehrweg und eine dem Verfasser des Buches denkeigene Lehrmethode auf. Daher erfordert der Unterricht mit einem Lehrbuch, das den Schülern in die Hand gegeben wird, für den Lehrer zunächst eine Arbeit und Zeit erfordernde Umstellung, die aber gerne hingenommen werden sollte mit Rücksicht auf den außerordentlichen Zeitgewinn, den die Ersparung der fortlaufenden Diktate, die für die Ableitung der Gesetze sonst erforderlich sind, bringt. Der Jüngere sollte auch gerne- auf den in mühevoller und jahrelanger Berufsarbeit erworbenen Erfahrungen des Älteren aufbauen, denn der einfachste Weg wird meistens erst nach vielen, vielen Umwegen gefunden. Wenn die Stoffgestaltung trotz großer Einschränkung den Umfang des Buches erforderlich gemacht hat, so liegt das an der vielgestaltigen Lehraufgabe der großen Bochumer Bergschule, die diese grundlegende Wissenschaft lehren muß: 1. für Grubensteiger auf der Unterklasse, 2. für Grubenbetriebsführer auf der Oberklasse, 3. für Maschinensteiger über Tage auf der Unterklasse, 4. für Maschinensteiger unter Tage auf der Unterklasse, 5. für Maschinenbetriebsführer auf der Oberklasse, 6. für Elektrosteiger auf der Unterklasse, 7. für Elektrobetriebsführer auf der Oberklasse, 8. für Vermessungssteiger auf der Unterklasse. Das Lehrbuch umfaßt den Stoff für alle diese Sonderklassen, und es ist Sache des Lehrers, sich auf den für die entsprechende Sonderklasse besonders geeigneten Stoff zu beschränken. Hierfür seien folgende Richtlinien gegeben: Unterklasse für Grubensteiger: 1. und 2. Halbjahr: Bewegungslehre S. 163—205. Das Gesetz der mechanischen Arbeit und Leistung S. 210—243. — Beschleunigung der Massen bei Seilförderungen, Seilrutsch S. 259—264. 3. Halbjahr: Statik der festen Körper mit Anwendungen auf den Grubenausbau S. 1—37 und 41—73. — Schiefe Ebene und Reibungswiderstände S. 87—124. — Bremsen und Bandreibung S. 137—155. 4. Halbjahr: Schüttelrutsche, gleitende Förderung durch Kratz- bänder, Bremsförderer, Wendelrutschen und Seigerförderer, Bandförderung S. 292—332. — Festigkeitslehre S. 359—406.Oberklasse für . Grubenbetriebsführer: Seilrutschgefahr S. 155—160 und S. 259—264. Zeichnerische Lösung der Seilrutschfrage S. 264—274. — Dynamische Seilbelastung durch Anfahrkräfte S. 275—281. — Hammerrückschlag S. 281—291. Die Strömungslehre, insbesondere die Bewegung von Luft S. 448 bis 456, Druckluftleitungen, Gasleitungen und Blasversatzleitungen S. 456—470, Grubenweite und Grubentemperament, Streckentemperament, der Grubenventilator, Zunahme des Luftdrucks in der Teufe S. 477—499, das Messen von Strömungswiderständen im Grubengebäude, der natürliche Wetterzug S. 500—512, praktische Widerstandsmessungen in Wetterwegen S. 518—522, die durch die Bewetterung abgeführte Grubenwärme S. 526—529, das Katathermometer zur Bestimmung der Arbeitseigenschaften im Grubenraum und zum Messen kleiner Geschwindigkeiten S. 531—534. Die nicht genannten Abschnitte sind den Sonderklassen der Maschinensteiger und Elektrosteiger in erster Linie vorbehalten: Der Fachlehrer wird dieses oder jenes Gebiet je nach Neigung mehr oder weniger heranziehen. Allgemein sei gesagt, daß das Lehrbuch keine fertige Formel dem Leser vorsetzt, sondern in einfachster, elementarer Form die Mechanikgesetze entwickelt. Daß der Lehrer in manchen Fällen die Entwicklung überschlägt wie z. B. bei der Bandreibung oder Stoßtheorie und nur mit den fertigen Formeln die Anwendung der Gesetze zeigt, ist eine berechtigte "Maßnahme. Man wird überhaupt die Schüler nicht mit langen Ableitungen beschweren, sondern in der Hauptsache das Verständnis für die praktische Anwendung der Gesetze fördern. Das habe ich in allen Fällen durch eingefügte Beispiele eingeleitet. Die Neubearbeitung hat das Buch entsprechend der fortschreitenden Verfeinerung der Mechanisierung vielseitiger und tiefer eindringend gestaltet. Der Abschnitt Rutschen ist neu bearbeitet und die Förderung durch Kratzbänder, Bremsförderer, Seigerförderer, Bänder und Wendelrutschen als neues Gebiet behandelt. Neu ist ferner die Schwingungslehre, die Entwicklung des starren eisernen Grubenstempels, der Nachweis der statischen Sicherheiten bei Schachtförderungen. In der Strömungslehre ist die Theorie durch praktische Beispiele ergänzt worden. Hierbei wurden Versuche des Verfassers an Druckluftleitungen und Blasversatzanlagen herangezogen. Auch das praktische Messen von Strömungswiderständen in Wetterwegen und die Bestimmung des natürlichen Wetterzuges durch Ventilatorversuche ist ausführlich behandelt. Das Buch sollte in diesem Umfang nicht nur ein Lehrbuch der Bergschule, sondern ein praktisches Nachschlagebuch für den Bergbau werden, das alle Fragen technischer Vorgänge unter und über Tage in elementarer Weise theoretisch beantwortet. Bochum, im April 1940
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