Opis: HERAUSGEGEBEN VOM CIGARETTEN BILDERDIENST HAMBURG-BAHRENFELD 1938 , str. 920, du¿y format ,stan db + (lekko zakurzona, na 2 kartach œlady po naklejonym papierze gazetowym - poza tekstem, brak dos³ownie jednej wklejki, kompletny prawie w 100 %) ISBN Kolekcjonerski album, w który wkleja³o siê karty papierosowe. Bardzo modne w Niemczech w latach 1930 - 1940. VORWORT Mit einem Lieblingsausdruck Jakob Burckhardts nennt man gerne auch heute noch das Kunstzeitalter der Hochrenaissance „Die Goldene Zeit". Selbst wenn man nicht dazu neigt, das naturwissenschaftliche sogenannte Entwicklungsgesetz auf das Gebiet des Geistigen zu übertragen und, demzufolge, etwa einen Künstler wie Giotto nur als einen Wegbereiter für Masaccio anzusehen und dann ihn, Masaccio, den Sturrnhelden der Frührenaissance, als Vorläufer Michelangelos, sondern jeden nach seinem eigenen Maßstab und vollem schöpferischen Wert mißt - man wird deshalb doch nicht verkennen wollen, daß in der Hochrenaissance der Kunst eine Sternenstunde von ganz seltenem Glanz und einzigartiger Helle beschieden war. Es sind damals, im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts, in Italien Werke der Malerei geschaffen worden, denen das Geheimnis des Klassischen innewohnt: Werke, in denen der harmonische Einklang von schönster, reichster und vollendetster Fülle der Form mit adligster und tiefster Kraft des seelischen Gefühls in so schwebendem Gleichgewicht steht wie, trotz Piero della Francesca und Mantegna und Giovanni Bellini, niemals zuvor. Jedoch - diese goldene Sternenstunde erlosch ebenso schnell, wie sie heraufgezogen war. Während die Herrlichkeit der Vorrenaissance seit Giovanni Pisano und Giotto, und der Frührenaissance, seit Masaccio, fast ein Vierteljahrtausend geblüht hatte, lebt sich das Klassische der goldnen Zeit, wenn man von der venezianischen Nachblüte absieht, in weniger als einem halben Jahrhundert aus. Leonardos Abendmahl, das erste Gemälde des rein klassischen Charakters, ist an der Schwelle der Halbjahrtausendwende entstanden. Aber um 1550 herrscht selbst in Venedig, mit Tintoretto, schon der reinste herrlichste Barock. Und damals war an den anderen Kunstmittelpunkten Italiens, dem Lande der „Cento Cittä", der hundert Städte, die Genialität des Schöpferischen längst versiegt. Als Goethe die Worte schrieb: „Weh, weh, Du hast sie zerstört, die schöne Welt; ein Halbgott hat sie zerschlagen", mag er an Michelangelos Spätwerke gedacht haben: Der Meister der sixtinischen Decke hat durch das Walten seiner im Alter bis aufs Äußerste gereizten Seele der Menschheit die Freude am Glück genommen. Und in Florenz hatte noch zu Lebzeiten Andrea del Sartos der Manierismus gesiegt, ebenso wie in Parma, dem Reiche Correggios, und an vielen anderen Stellen auch noch. Schrankenlosester Individualismus begann jedes Verantwortungsgefühl gegenüber dem Schönen zu ersticken. Es ist kein Zufall, daß dieses Dutzend von schnell heraufgekommenen Epigonen, besonders in dem einst künstlerisch so reichen Florenz, regelmäßig nur noch auf dem Gebiete der Bildnismalerei Unsterbliches zu leisten vermochte und wenigstens hier einen Weltstil aus der Hochrenaissance machte. Alles andere, was unter den Händen dieser Meister aus der zweiten Generation der goldnen Zeit entstand, erwies sich schnell als vergänglich.
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