Opis: Mit 90 Abbildungen im Text Verlag von Gustav Fischer in Jena 1941 stan db+ (zakurzona), ok³adka twarda str. 184 ISBN Vorwort. Wenn die Literatur um eine anatomische Schrift vermehrt wird, so hat der Leser Anspruch darauf, die Gedanken, welche den Verfasser zum Schreiben veranlaßten, zu erfahren. Der Anatomische Unterricht, sowie die Lehrbücher und Atlanten vermitteln ausführlich systematische und topographische Kenntnisse. Der Medizinstudierende hat aber kaum Gelegenheit, diese erworbenen Kenntnisse an Hand praktischer Beispiele zu sichten, zu ordnen und nach Bedarf zu vertiefen, damit das oft mühsam erworbene Wissen nicht der Vergessenheit anheimfällt. Die vorliegende Arbeit soll kein Lehrbuch ersetzen. Sie möchte vielmehr dem Studierenden die Möglichkeit bieten, die eigenen Kenntnisse zu prüfen. Ein diesbezügliches Wissen wird also schon vorausgesetzt. Die folgenden klinisch anatomischen Beispiele sind der täglichen Praxis entnommen und zum großen Teil selbst erlebt. Während einer fast vierjährigen Assistententätigkeit-am Hamburger Hafenkrankenhaus mit Ambulanz- und Klinikbetrieb wurden derartige Unfallverletzungen gesammelt und schriftlich niedergelegt. Die einzelnen Verletzungen sind so ausgewählt, daß im wesentlichen die anatomischen Zusammenhänge berücksichtigt sind. Es sind bewußt nur Fälle verwertet, bei denen die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung, Verletzung und Funktionsstörung stets klar liegt. Wie schwierig diese anatomisch funktionelle Analyse in der Praxis oft ist, das zu beurteilen, kann nur die praktische Erfahrung den Einzelnen selbst lehren. Der Leser muß sich schon die Mühe machen und die einzelnen Beispiele mit den dazugehörigen Fragen durcharbeiten. Nur dann wird er noch etwaige Lücken in seinem Wissen entdecken und zu den mit Unrecht oft mißachteten anatomischen Lehrbüchern und Atlanten zurückgeführt. Das zweite Kapitel des Buches bringt zu den Beispielen kurze Erläuterungen. Sie sollen zusammen mit den Abbildungen lediglich eine knappe Übersicht und ungefähre Orientierung ermöglichen. Alle Einzelheiten sind in den zahlreichen Atlanten und Lehrbüchern nachz uschlagen. i Im dritten Teil findet sich eine zweckmäßige Disposition zum eigenen Studium des Zentralnervensystems mit entsprechenden Abbildungen. Mit Rücksicht auf die klinischen Leser wurde die bisher übliche anatomische Nomenklatur im Text benutzt. Die neue Nomenklatur findet man als numerierte Fußnoten in Kursivschrift. Sowohl Stoffauswahl als Fragestellung tragen naturgemäß einen persönlichen Charakter. Darum wird jeder Leser hier etwas vermissen, dort Überflüssiges bemängeln. Es handelt sich hier um den Versuch, dem angehenden Arzt die anatomisch funktionelle Analyse klinischer Beobachtungen zu erleichtern, damit er Selbsterlebtes entsprechend verarbeitet. Zur Beurteilung und Behandlung von Unfall- und Kriegsverletzungen ist jeder Arzt mehr denn je gezwungen. Zum ausführlichen Studium einer klinischen Anatomie fehlt meist die Zeit. Hier möchte das Buch eine Lücke ausfüllen. Wie weit der Versuch glückt, muß die Zeit lehren. Die Textabbildungen wurden bis auf wenige Ausnahmen mit künstlerischem Geschick nach Atlasabbildungen, Präparaten und Photographien von Fräulein stud. med. dent. Agnes Krull, Herrn stud. med. Höhler und Herrn stud. med. Krömer hergestellt Für diese Hilfe und Arbeit danke ich hiermit herzlich. Meinen besonderen Dank muß ich dem Reichsverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften, Berlin, aussprechen für die finanzielle Unterstützung, die das Buch dank der liebenswürdigen Vermittlung von Herrn Prof. ZUR Verth erhalten hat. Es ist mir ein Bedürfnis, dem Verlag von G. Fischer für das entgegengebrachte Vertrauen und die sorgfältige, dabei preiswerte Ausstattung des Buches aufrichtig zu danken. Seestadt Rostock 1940. Edgar Passarge.
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